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(Mich) Bewegendes

Vor einigen Wochen rief mich ein Herrchen an. Er erzählte mir von seinem Hund Junior. Junior ist ein 18 Monate alter Pitbull Rüde. Er sei sehr aggressiv, geht die eigene Familie an. Auf die Frage, ob ich Junior helfen könne, antwortete ich, ich müsse mir den Hund erst einmal ansehen. Wir vereinbarten einen Termin. Ich fuhr zum Haus der Familie und verabredete mich mit dem Herrchen vor dem Haus. Wir begrüßten uns und ich gab ihm einige Anweisungen, wie er gleich mit Junior nach draußen kommen solle. Als Herrchen wenige Minuten später mit Junior nach draußen kam, sah ich den so gefährlichen Hund. Ein Prachtkerl von Pitbull. Stark und wunderschön.

Ich führte einige Tests durch. Von einem gefährlichen Verhalten bislang keine Spur. Im Anschluss gingen wir ins Haus. Herrchen separierte Junior in einem Nebenzimmer, damit wir in Ruhe sprechen konnten. Frauchen und Herrchen hatten deutliche Spuren von Bissverletzungen. Die beiden erwachsenen Kinder wurden zu weiteren Opfern Juniors auserwählt. Sie erzählten von der Gefährlichkeit Juniors und zeigten mir etliche Fotos von weiteren Bissverletzungen. Sie konnten sich sein Verhalten nicht erklären. Vor mir seien schon etliche Hundetrainer da gewesen. Auch sei Junior medizinisch komplett auf den Kopf gestellt worden. Die letzten beiden Hundetrainer und eine ansässige Tierarztpraxis empfahlen, Junior einzuschläfern. Der Termin zur Einschläferung stand bereits fest. Herrchen hatte den Termin verstreichen lassen …

Ich stellte dutzende Fragen und bat darum, Junior auf meinem Hundeplatz weiter austesten zu dürfen. So trafen wir uns wenige Tage später auf dem Hundeplatz in Lachendorf. Nach der langen Fahrt bewegte Herrchen Junior auf dem Platz. Ich bat ihm eine von mir mitgebrachte Schleppleine anzulegen und den Platz zu verlassen. Da waren wir nun: Junior und ich.
Ich führte weitere Tests durch. Und Junior zögerte dann auch nicht mehr lange. Er zeigte mir sehr, sehr deutlich, dass er manche Dinge überhaupt nicht mag. Als nächstes wollte ich wissen, wie Junior auf ein verändertes, artgerechtes Verhalten reagierte. Keine Stunde später folgte mir Junior.
Ohne Leine. Wo ich war, wollte er sein.

Nach dem Austesten sprach ich mit den Besitzern und erklärte Ihnen, welches Problem Junior hat und dass es bei ihm die Möglichkeit der Therapie gibt. Unaufdringlich wie ich sein möchte, sollten sich die Besitzer überlegen, ob sie diesen Weg gehen wollen. Ich verheimlichte nicht, dass bei solch einem massiven Verhalten eine massive Verhaltensänderung des Menschen von Nöten sei. Die Verhaltensänderung des Menschen hat aber rein gar nichts mit Gewalt zu tun. Es dauerte nicht lange und ich bekam einen Anruf. Herrchen wolle, dass Junior therapiert werde. Gute Entscheidung, dachte ich. Vor der Therapie ist es mir wichtig, dass der Mensch zu allererst erkennt, warum ihr Hund sein aus Menschensicht unerwünschtes Verhalten zeigt und was nötig sein wird, um Junior in seinem Verhalten zu ändern. Dieses Gespräch über mehrere Stunden führten wir in unserem nächsten Treffen.

Dann sollte es losgehen.

Es kam aber anders als gedacht. Recht schnell kamen die Menschen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Sie hatten sich das Ganze wohl doch einfacher vorgestellt. Parallel wurde das Verhalten Juniors im eigenen Zuhause nahezu unerträglich. Weitere Attacken und Bissverletzungen waren die Folge. Es gibt verschiedene Konstellationen, bei denen eine Therapie keinen Erfolg haben kann. Eine davon ist, wenn der Mensch nicht in der Lage ist, sein Verhalten zu ändern. Doch auch nach den weiteren erfolgten Attacken Juniors, wollte Herrchen an seinem Hund festhalten.

Respekt.

Dann müssen wir einen Zwischenweg finden, dachte ich mir. Wir vereinbarten einen nächsten Termin, in dem ich mit Herrchen und Junior trainieren wollte. Ich wollte Herrchen soweit konditionieren, dass er ein aggressives Verhalten Juniors schon im Ansatz erkennen können würde und ihm zeigen, wie mit solch einem Verhalten ebenfalls bereits im Ansatz umzugehen ist. Nach wenigen Tagen fuhr ich zum Haus der Besitzer. Wie besprochen kam Herrchen mit Junior aus dem Haus. Naja … um bei der Wahrheit zu bleiben, kam Junior aus dem Haus und Herrchen wurde im Schlepptau von Junior mitgeführt.
Auf die Frage, wie es denn die letzten Tage lief und ob wir mit dem Training beginnen können, runzelte Herrchen die Stirn und sagte, es läuft gar nicht gut. Okay, Junior separieren und erstmal erzählen. Herrchen erzählte, dass das Verhalten Juniors noch schlimmer geworden sei. Er könne ihn einfach nicht mehr händeln.

Es gibt Momente im Leben, auf die kann ich gut verzichten. Solch ein Moment stand nun bevor. Ich dachte zumindest, es würde bei einem dieser Momente bleiben, aber das wäre ja viel zu einfach. Ich musste Herrchen fragen, ob er denn auch der Ansicht sei, dass es vielleicht besser ist, Junior bei einem anderen Menschen eine neue Chance zu geben. Herrchen stimmte unter Zurückhaltung von Tränen zu.

In den nächsten Tagen telefonierte ich kreuz und quer durch die Republik mit unzähligen Tierheimen, Tierschutzorganisationen, Vereinen … und so weiter und so weiter … Immer die gleichen Antworten:

-    Wir sind nicht zuständig
–    Wir sind überfüllt.
–    Wir bauen gerade um.
–    Ooooh neee, solche Hunde haben wir genug.

Na klasse.

Es vergingen weitere zwei Tage, bis ich über Umwege eine Vermittlungshilfe fand. Bereits einen Tag später teilte mir die Vorsitzende der Vermittlungshilfe mit, es gibt für Junior bereits eine Endstelle.

Puuuuuh. Erstmal durchatmen.

Ich teilte Herrchen die freudige Nachricht mit, die er mit tränengerührter Stimme aufnahm. Für mich nur zu verständlich, handelte es sich doch bei Junior um „seinen“ Kumpel, den er trotz aller Aggressivität ins Herz geschlossen hat. Herrchen bat mich, Junior zum neuen Besitzer zu überbringen. Seinem Wunsch wollte ich entsprechen. Wiederum wenige Tage später kam der Tag des Abschieds. Ich fuhr zum Haus vom derzeitigen Besitzer, um „seinen“ Kumpel abzuholen. Auch das ist solch ein Moment, den ich überhaupt nicht brauche!

Als erstes der Schriftkram. Übergabevertrag. Heimtierausweis. Dann nahm Herrchen Junior an die Leine und wir gingen zu meinem Hunde-Auto. Ich zeigte ihm, wie gut er es haben wird. Frisch gewaschene Kuschelkissen, Wasser und genügend Platz, die etwa drei Stunden anstehende Fahrt gut zu überstehen. Papa setze seinen Hund ins Auto. Bevor ich die Klappe schloss, gab es eine Besonderheit, die es im Film nicht hätte besser geben können. Junior schaute sein Herrchen vier … fünf Sekunden an. Seine Augen waren so klar. Sein Blick so demütig. Es fällt mir schwer, diese kurze Zeitspanne in Worte zu fassen. Vielleicht sagte Juniors Blick, der nur seinem Herrchen galt, auch:

-    Du kannst mich mal.

Aber das hätte irgendwie nicht gepasst.

-    Danke, dass Du diesen Weg gehst.

Oder

-    Mach´s gut. Ich werde an Dich denken, aber wir werden uns wohl nie wiedersehen.

Wieder so ein Moment, den ich in meinem zerkratzten Herzen überhaupt nicht gebrauchen kann. Herrchen begann zu weinen. Frauchen wischte ihre feuchten Augen trocken. Und ich musste zusehen, dass ich los komme, damit bloß keiner sah, dass es mir nicht besser erging.

Auf der langen Fahrt war es äußerst leise in meinem Hundeauto. Vorher dachte ich, vielleicht randaliert Junior. Vielleicht jault er die ganze Zeit. Aber es war mucksmäuschenstill. Nach zwei Stunden Fahrt steuerte ich einen Waldweg an, um Junior eine Pause zu gönnen und ihn etwas zu bewegen. Ich öffnete langsam den Kofferraum. Junior schaute mich an, Er war ganz ruhig. Ich nahm die Leine, berührte ihn, aber keine Reaktion. Kein Knurren. Keine Aggression. Nach einigen Minuten ging es zurück ins Auto. Ich musste ihn hinten ein wenig anheben, damit er ins Auto kam. Erneut keine Reaktion. Er ließ alles mit sich machen. Wir fuhren eine weitere Stunde, bevor wir den neuen Besitzer trafen. Ich holte Junior aus dem Auto. Was für ein toller Hund, dachte ich erneut. Dann gab ich dem neuen Besitzer die Leine. Kein Knurren. Kein Schnappen. Kein gar nichts. Zurecht war der neue Besitzer leicht irritiert, hatte er doch mit einem äußerst gefährlichen Hund gerechnet, der doch eingeschläfert werden sollte, so rieten es ja die letzten beiden Hundetrainer und die Tierarztpraxis. Ich knipste noch ein paar Fotos, bevor ich mich auf den langen Rückweg begab.

Was soll uns diese wahre Geschichte lehren?

Hunde einzuschläfern ist die allerletzte Konsequenz und nur zu raten, wenn dies absolut notwendig ist. Bevor man überhaupt daran einen Gedanken verschwendet, sollte man sich an einen erfahrenen Therapeuten wenden. Fahrlässig ist es aber, wenn irgendwelche dahergelaufenen „Hundetrainer“ eine Einschläferung empfehlen, nur weil sie entweder überfordert sind, oder ihnen schlichtweg das Wissen fehlt. Dass diesen Weg aber auch eine ansässige Tierarztpraxis unterstützt hätte, ist schlichtweg frech.

Natürlich wurde Junior mit seinem aggressiven Verhalten nicht geboren. Herrchen erzählte mir im Laufe unseres Kennenlernens auch von seinem Fehlverhalten dem Hund gegenüber. Er wusste es wohl einfach nicht besser. Doch eines muss ich der Familie hoch anrechnen:

Sie haben Junior nicht einschläfern lassen! Sie haben sich gegen den Rat mehrerer Hundetrainer entschieden und Junior das Leben geschenkt. Und das, obwohl sich Junior alles andere als ein gut erzogener Familienhund aufführte.

Das habt ihr wirklich toll gemacht ! ! !

Sollten Hunde eine Art internetthelepathisches Aufnahmevermögen haben, möchte ich Junior noch folgendes schreiben:

„Junior, Du altes Kamel, nutz Deine neue Chance. Obwohl ich Dich nur eine Zeit lang kenne, habe ich Dich und Deine alte Familie zu schätzen gelernt. Wer lässt sich schon zigfach Beißen und ignoriert den Rat mehrerer Hundemöchtegerntrainer? Deine alte Familie hat das getan. Sie liebt Dich so sehr, als dass Dir Deine alte Familie einen neuen Start bei einem neuen Besitzer ermöglicht hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mal was von Dir höre, sehe, oder lese.

Und noch eins, Junior. Als ich mit Dir auf der Fahrt zu Deinem neuen Herrchen eine Pause einlegte, habe ich Dich aus dem Auto geholt. Da war wieder Dein wundervoller Blick. Einen Moment lang wollte ich umdrehen und Dich mit zu mir nehmen. Einen kurzen Moment lang. Ich bin aber weitergefahren. Hoffentlich werde ich schnell das Gefühl los, ich hätte es tun sollen …

Mach jut, Du Knallkopp. Ich werde Dich nie vergessen.“

Vorwort

Das merkt sogar ein Blinder! Ich bin nicht der geborene Kamera-Mann. Das wackelt hin und her und zu guter letzt ist das Handy in den entscheidenen Szenen sogar komplett abgestürtzt. Dennoch und gerade daran merkt man deutlich, dass es sich auch bei diesem Video um ein reales Erlebnis handelt. Ich bitte um Nachsicht und werde in Zukunft technisch besser ausgestattet und vorbereitet sein.

 


Perrera de Son Reus

Anfang November 2019 reiste ich für wenige Tage nach Mallorca. Ein langer Wunsch von mir war es, mehr über die Hunde von Mallorca zu erfahren. Wo kommen die Hunde her? Warum sind sie überhaupt da? Und wo gehen sie hin? Fragen, auf die ich eine Antwort suche.

Im Gegensatz zu den Refugios (private Tierheime), handelt es sich bei dem Tierheim von Son Reus um eine Perrera, einem Gemeindetierheim. Im Internet spricht man im Bezug auf Son Reus von "Die vergessene Hunde von Mallorca", oder schlichtweg von der "Tötungsstation Son Reus". Warum? In Son Reus leben Hunde, die von deren Besitzern abgegeben wurden. "Manche werden einfach über den Zaun geworfen", verrät ein Mitarbeiter. Oder Fundtiere mit Chip. Das Wort "Leben" besteht aus 14 Tagen, dann dürfen diese Hunde getötet werden. Fundtiere (z.B. Straßenhunde) ohne Chip dürfen dagegen sofort getötet werden. Ich rede über alte und junge Hunde, aber auch von Welpen. Es lag also nahe, sich den Ort mal anzuschauen.

Am Samstag machte ich mich auf den Weg nach Son Reus. Eine lange Busfahrt und ein genau so langer Fußweg später erreichte ich das Tierheim von Son Reus. Gerade fuhr ein Auto vor. Ein Mann schloss das Tor zum Eingang auf und antwortete auf meine Frage, dass heute Samstag sei und das Tierheim geschlossen ist. Das war ja ein kurzes Vergnügen. Montag Morgen, wenn das Tierheim wieder seine Pforten öffnen würde, geht bereits wenig später mein Flug zurück nach Deutschland. Doch das war ich mir selber schuldig ... früh aufgestanden, rechtzeitig aufgebrochen ging es am frühen Montag erneut in Richtung Son Reus.

Als ich die Anlage betrat, war ich doch überrascht. Der erste Eindruck vom vergangenen Samstag setzte sich fort. Ein sehr sauberes Tierheim, in dem etwa 120 Hunde leben. Die Zwinger sind klein, aber rein. Ich sehe viele Hunde, die man in manchen Bundesländern Deutschlands auf der Rasseliste findet. Einige Dog-Walker haben je einen Hund an der Leine und führen die Hunde auf einem sich angrenzenden Grundstück. Zwei dieser Dog-Walker testen, ob sich ihre Hunde vertragen. Als das nicht der Fall ist, gibt es einen mit der Hand auf die Schnauze des Hundes.

In einem der Ausläufe sehe ich eine Spanierin mit einem Hund. Ich sprach sie an und tatsächlich konnten wir uns gut in Englisch unterhalten. Sie war sehr freundlich und erzählte mir, dass der Hund nun ihrer sei. Auch er kommt von Son Reus. Im Nackenbereich hat der Hund zwei große Operationsnähte. Plötzlich Knurren, Jaulen, Pfiepen. Ich drehe mich um und sehe, dass sich in den dortigen zwei Ausläufen zwei Hunde durch den Zaun ineinander verbissen haben. Frauen weinen. Männer laufen von links nach rechts. Ich eile dazu und übernehme den Hund des einen Mannes, der den Frauen in den Ausläufen zu Hilfe eilt. Die Hunde lassen voneinander ab. Der Kopf des weißen Pitbull ist Blut überströmt. Der zweite Hund hat weniger blessuren davon getragen. Ein Mitarbeiter des Tierheims kommt mit der Fangschlinge und führt den immer mehr blutenden Pitbull ab. Ich gehe zurück zur Spanierin und frage, was denn man solch einem Hund passiert? "Es gibt große Anzeichen dafür (die ich hier nicht schildere), dass der Pitbull von seinem damaligen Besitzer "scharf" gemacht wurde." "Ja, das kann man erkennen, erwidere ich. Aber was wird aus ihm?" "Er wird den Tag nicht überleben", antwortet sie ...

Alle Mitarbeiter, mit denen ich sprach, sind höflich, beantworten mir alle Fragen und sind über die Verfahrensweise in Son Reus ebenso geschockt. Sicher, ein Tier zu töten, ist ein sehr schneller, einfacher und kostengünstiger Weg, sich eines Problems zu entledigen. Mir stellt sich aber die Frage, welche andere Lösungen gibt es?    

Bereits in den ersten Tagen auf Mallorca sehe ich viele Menschen mit wirklich vielen Hunden. Die Regel sind zwei, drei Hunde auf einen Hundemensch. Flexileinen überall. Hunde springen Spaziergänger an. Fremde Hunde fremder Hundemenschen begrüßen sich mehr oder weniger freundlich. Ein anderer großer Hund wird direkt vor dem Eingang eines Supermakrtes angebunden. Irgendwie alles kein Problem. Es stört einfach keinen. Vielleicht sollte man genau hier ansetzen! Den Hundehaltern auf Mallorca fehlt es an Wissen. Und zwar ganz massiv. Aber auch an Empathie. Ich selbst habe ja einen Spanischen Hund, der von einem Auto angefahren wurde und sich ein Bein brach. Er humpelte nur noch. Nun wird oft gerechnet:

+ Hund dient als Kinderspielzeug
+ Spielzeug kaputt
+ Operation teurer als neuer süsser Welpe

= Weg mit dem kaputten Hund.

Hunde werden als Kinderspielzeug angeschafft. Hunde werden zu Kampfhunden erzogen, damit sie den Einbrecher beißen, den Postboten aber nicht. Hunde kosten Geld, dass manche nicht aufbringen können und das erst später erkennen ... und so weiter ...

Ich sehe die Politik Spaniens gefordert. Eine Art des Hundeführerscheins wäre auch in Spanien ein Schritt in die richtige Richtung, geht man davon aus, dass der Hundeführerschein, wie wir ihn in Niedersachsen kennen, überarbeitet werden würde. Auch wäre in der jetzigen Situation die Kastration jedes Hundes eine Möglichkeit, vorerst der Lage im Ansatz Herr zu werden.

Ob es jedoch langfristig die beste Alternative ist, Hunde etlicher Länder nach Deutschland zu importieren, mit dem Ergebnis, dass sich in deren Herkunftsländer nicht viel ändert, bleibt für mich zweifelhaft.

Als ich die Perrera viel zu spät verließ und um Haaresbreite meinen Flieger verpasste, war ich Schweiß gebadet. Mich lassen solche massiven Eindrücke nicht unberührt. Und doch weiß ich, dass jedes deutsche Tierheim auch nur eine Auffangstation ungeliebter Tiere ist, denen man sich entledigt hat. Nicht immer - aber oft. Um aber fair zu bleiben, kann selbst ein Tierheim, in dem ein Hund in einem kleinen Zwinger kauert, eine bessere Alternative sein zu dem Ort, wo der Hund vorher leben musste. Gequält wurde. Wie Abfall behandelt worden ist. Es ist immer die Frage, aus welcher Richtung man schaut. Doch, wenn ein Tierheim eine Verbesserung darstellt ... möchte ich mir die Vergangenheit des Tieres nicht vorstellen wollen.

Bei meinem nächsten Trip nach Mallorca werde ich die Perrera sicher wieder besuchen. Auch wenn Videoaufnahmen streng verboten sind, werde ich technisch besser vorbereitet sein, um über die reale Situation in der Perrera Son Reus berichten zu können. Solche Besuche und die dortigen Erlebnisse lassen mich schlechter schlafen, weniger lachen, aber besser verstehen.

Ich hoffe so sehr, dass jeder einzelne Hund, den ich vor wenigen Stunden dort gesehen habe, ein besseres Schicksal widerfährt, als das des weißen, Blut überströmten Pitbulls, der vom MENSCHEN versaut wurde ...  

Richard Smet, 12.11.2019  

 

 


!!  ACHTUNG !!

In Spanien werden Jagd- und Rennhunde, die nicht (mehr) die gewünschte Leistung gebracht haben, nach der Saison oftmals graumsam erhängt. “Gute” Hunde - sprich solche, die Ihren Besitzern treu gedient haben und gute, erfolgreiche Jagdhunde waren, werden hoch gehängt, so daß sie schnell sterben. Gebrauchen kann man sie ja nicht mehr, weil sie bis zum Letzten ausgenutzt wurden.

Die “Versager” werden so aufgehängt, daß die Pfoten den Boden berühren und der Todeskampf um so länger und qualvoller wird...

 

 

 


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Schreiben Sie mich gerne an.